Dienstag, 14. März 2017

Requiem in der Osteroktav - Predigt

In diesen Ostertagen hören wir jeweils Abschnitte aus allen vier Evangelien, die ganz unterschiedlich von der Auferstehung berichten. Jeder aus seiner Warte.
Es sind gerade diese Begegnungen mit dem Auferstandenen, die uns so berühren, weil jeder ganz persönlich dem HERRN begegnet.
Es sind gerade diese Begegnungen mit dem Auferstandenen, die uns so berühren, weil jeder Jünger in seiner eigenen Trostlosigkeit und Ungewissheit dem HERRN begegnet und wieder Halt und Richtung für sein Leben erhält.
Und im Angesicht des Todes scheint JESUS auch zu uns zu sprechen: „Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen?“
In der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten hören wir den Lebenslauf des Verstorbenen …
Der Krieg und die Nachkriegsjahre nehmen einen großen Teil des Lebenslaufs ein und ich verstehe das durchaus auch als Mahnung an uns,
die wir den Krieg nicht erlebt haben, dass wir uns immer wieder bewusst werden, wie schrecklich Krieg ist und dass wir alle dazu berufen sind, Friedensstifter zu sein. Nicht umsonst begrüsst der auferstandene HERR seine Jünger immer wieder mit diesen einfachen vier Worten: „Friede sei mit euch“.
Das Besondere am heutigen Evangelium aus Lukas 24 ist auch, dass Jesus den ganzen Menschen anspricht: Den Glauben, die Sinne und den Verstand. Die Jünger erscheinen grundsätzlich erst einmal als Menschen, die nicht glauben, die nicht begreifen und die nicht verstehen. Und hier spricht der HERR sie an und hilft ihnen auf die Sprünge.
Er rührt ihr Herz an, wenn er sagt: „Ich bin es selbst.“ Mit ihm waren sie doch lange beisammen und so gewöhnt man sich an einen guten Menschen.
Er erklärt ihnen geduldig, warum er leiden musste und was das mit den Propheten zu tun hat.
Und schließlich erscheint er als Mensch in seiner Leiblichkeit und isst sogar mit ihnen.
Diese Leiblichkeit des Auferstandenen ist immer mit seinen Wundmahlen in Verbindung zu bringen: „Er zeigte ihnen seine Hände und Füße.“
Das Leid zeichnet einen Menschen. Euer lieber verstorbener Bruder und Onkel hat Leid in seinen besten Jahren und am Ende seines irdischen Lebens erfahren und ist dadurch auch gezeichnet worden.
Möge sein Leiden auf Erden verbunden sein mit dem Leiden des Gottesknechtes Jesus Christus.
Ostern ist das Heilsereignis in dem Leiden und Herrlichkeit zusammenkommen. Das achso sinnlose Leid erhält am Ostertag seinen Sinn. So haben wir heute beim Mittagsgebet in Admont gesungen; und ich möchte diesen Hymnus jetzt auch besonders für unseren verstorbenen NN beten:

Du starker Gott, der diese Welt
im Innersten zusammenhält,
du Angelpunkt, der unbewegt
den Wandel aller Zeiten trägt.

Geht unser Erdentag zu End´,
schenk Leben, das kein Ende kennt:
führ uns, dank Jesu Todesleid,
ins Licht der ew´gen Herrlichkeit.

Vollenden wir den Lebenslauf,
nimm uns in deine Liebe auf,
daß unser Herz dich ewig preist,
Gott Vater, Sohn und Heil´ger Geist. Amen.

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