Samstag, 26. Dezember 2015

Predigt Christmette 2015

Es ist uns kein anderes Weihnachtsevangelium aufgeschrieben. Und so sind die Kriegsschauplätze der Welt komischerweise in diesem festlich gesungenen Text auch enthalten: Syrien - das vom Krieg zersprengte Land und Bethlehem, indem die Christen zwar noch Sonderrechte haben, aber diese Sonderrechte bestehen doch nur, damit sich dahinter radikale Palästinenser verstecken können.
Und so feiern wir diese Heilige Nacht auch stellvertretend für die Jüngerinnen und Jünger Jesu, die es nicht mehr feiern können oder es nur noch in kleinerer Zahl tun.
Noch nie, war der Krieg des Orient uns so nah. Noch nie war die Hoffnung auf Frieden so fern. Noch nie war der Ruf nach eigenen Traditionen in Europa so laut. Noch nie war das Christentum in Österreich so schwindend.
Die Furcht ist groß, der Schrecken scheint manche zu regieren und da spricht der Verkündigungsengel:
„Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll:..“
Ich glaube, er meint es Ernst!
Eine herzliche Freude,
wo uns nichts mehr niederdrückt und wo unser Hass im Kopf und auf den Lippen und unser Faust im Hosensackerl stumpf werden.
Rettung sieht so aus, dass uns ein Kind geboren ist. In dieser Krippe erkennen wir unsere eigene Hilfsbedürftigkeit und zugleich das Gebot, dem andern zur Seite zu stehen.
Kinder haben Vorrang und entwaffnen. So werden wir Christen heute Nacht entwaffnet, den Uns ist ein Kind geschenkt.
Wir stehen jetzt nicht als nützliche Idioten da, sondern Gott hat uns gleichzeitig adoptiert und angenommen.

Er wurde arm, damit wir reich würden. Reich an Gott.
Er wurde obdachlos geboren, damit wir ein Zuhause fänden. Ein Zuhause beim Vater.
Er lag in einer Futterkrippe, damit er von Schafen entdeckt würde, die sich verlaufen hatten und ihnen zur Nahrung würde, die wirklich sättigt:
„Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber seid ihr heimgekehrt zum Hirten und Aufseher eurer Seelen.“ (1Petr 2,25)
Jesus hat den Vater gebracht, nach dem alle Welt sich sehnt. Lass Dich von ihm an der Hand nehmen. Willkommen daheim. Ein frohes Fest! (Johannes Hartl, Gebetshaus Augsburg)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen